Musikkritik
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Verwendung der Musik im Film: -- nervig, aufdringlich, ohne Ende
Soundtrackveröffentlichung: -+ für Brian Tyler Fans, gefühlt fehlen noch min. 60 min Score
Der Score zu THOR: THE DARK KINGDOM wurde von Hollywood Records als CD sowie Download veröffentlicht unter dem Originaltitel THOR: THE DARK WORLD veröffentlicht.
Hollywood gibt vor wie Filmmusik zu sein hat. Die Komponisten sind Stars und verdienen gutes Geld dabei. Im Moment ist gerade Hans Zimmer und sein musikalischer Stil angesagt. Score, der von Anfang bis Ende in Blockbustern zu hören ist, durchsetzt mit lauten Percussionklängen. Auch die Musik von Brian Tyler in THOR: THE DARK WORLD ist quasi von Anfang bis Ende zu hören, was ich extrem nervig finde.
Am 27. Oktober 2013 gab es in Berlin Gruppeninterviews mit dem Regisseur Alan Taylor und dem Produzenten Kevin Feige. Sind die Beiden der Meinung, dass der Musikeinsatz im Film von Anfang bis Ende richtig ist?
Ich fasse mal kurz zusammen, was gesagt wurde: Regisseur Alan Taylor ist der Meinung, es ist eine Frage der Ästhetik. Kevin Feige findet, dass dauernde Musikberieselung schon nervig sein kann, aber bei THOR 2 gibt es ja auch Momente ohne Musik.
Nun, ich bin der Meinung, dass die Musik im Film eher falsch eingesetzt wird. Das wirkt wie eine dicke Sauce, die vieles, vor allem eine eher mäßige Story, übertünchen soll. Ich hatte allerdings auch den Eindruck, dass Regisseur Alan Taylor nicht über die Musik in seinem Film frei entscheiden konnte. Carter Burwell wurde ja nach „künstlerischen“ Meinungsverschiedenheiten durch Brian Tyler ersetzt.
Nur um es klarzustellen: Ich mag auch Comicverfilmungen und auch den dazu passenden Score wie zum Beispiel IROM MAN 3, übrigens auch von Brian Tyler oder CAPTAIN AMERICA: THE FIRST AVENGER mit der Musik von Alan Silvestri.
Bei der THOR: THE DARK KINGDOM wirkt der Score von Brian Tyler aber sehr nervig. Sie tritt so gut wie nicht in den Hintergrund. Es gibt wenig Entwicklung. An manchen Stellen im Film glaubt man sich auch bei HERR DER RINGE: DIE GEFÄHRTEN wiederzufinden. Das Gefühl wird durch die dazu passende Musik von Brian Tyler dann nur noch verstärkt, die an manchen Stellen doch schon an Howard Shore erinnert. Ein gutes Beispiel dafür ist zum Beispiel das Thema „Sword and Council“, der nach gut einer Minute scheinbar in HERR DER RINGE: DIE GEFÄHRTEN übergeht. Vielleicht wurde dieser Score von Howard Shore ja auch als Temp‑Musik bei THOR 2 verwendet.
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Das Thema „Another Day at the Plant" hört man, wenn die Schnecken wie jeden Tag im Garten Tomaten ernten und sich vor Vögeln in Acht nehmen müssen. Turbos Alltagstrot und seine Sehnsucht nach einem anderen Leben, als Rennfahrer. Musik von Henry Jackman gibt es in der Sendung eigentlich sehr oft. Für TURBO hat Henry Jackman wieder eine interessante Mischung komponiert. Romantische, sinfonische Klänge und dann elektronisch gefärbte Musik, wenn Turbo auf Superdrive umschaltet oder die Rennen zu sehen sind. Teilweise ahmt Jackman in seinem Score auch Geräuscheffekte nach. Es gibt Anklänge an Musik von Ennio Morricone beim Taco-Stand, gemixt mit Hip-Hop, aber auch an John Williams SUPERMAN-Thema bei dem Stück „To the Starting Line“, gepaart mit aufheulenden Motorengeräuschen, die von der Musik nachgeahmt werden. Mir hat Henry Jackmans Score für TURBO sehr gut gefallen, vor allem der manchmal sehr rasche Wechsel zwischen sinfonischer und elektronischer Musik in den einzelnen Tracks.
Weniger gefällt mir allerdings, dass es zwei Soundtrackveröffentlichungen gibt. Eine normale Auskoppelung mit Liedern und 6 Scorethemen von Jackman bei Sony Classical. Dann gibt es aber noch eine „Deluxe Version“, wohl nur als Download bei iTunes mit 29 Tracks. Das ist die normale CD‑Veröffentlichung mit 10 weiteren Stücken von Henry Jackman.