Musikkritik
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Filmkomponisten werden gern in Schubladen gesteckt. Spezialist für Indien in Hollywood ist der Kanadier Mychael Danna. Das liegt vor allem an seinen Scores zu den Filmen von Mira Nair wie z.B. MONSOON WEDDING, 2001. Mychael Danna kennt also die richtige Balance zwischen indischen Klängen, westlichem Sound und dem was dann Hollywood gerne haben möchte. Mychael Dannas Musik für LIFE OF PI klingt richtig gut, auch losgelöst vom Film, wenn man denn auf Indische Klänge steht. Wie in Blockbuster‑Filmen üblich, gibt es leider auch manchmal schon zu viel Musik zu hören. Der Soundtrack für LIFE OF PI ist bei Sony Classical als CD und Download erschienen.
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John Williams ist der letzte große Hollywoodkomponist, der vom Jazz herkommend, in den 1950er Jahren mit Filmmusik begann. Und ich geb' es ehrlich zu: ich bin ein John Williams Fan.
Für LINCOLN weicht seine Musik zum Teil von dem großen Sinfonischen Stil ab, den wir sonst so von John Williams gewohnt sind und gerade bei Spielberg Filmen. Es gibt bei einigen Tracks doch echte Zurückhaltung. Da wirkt der Score von Williams für seine Verhältnisse schon eher minimalistisch. Geigen ohne großes Orchester wie in „The Race to the House“ oder „Getting out the Vote“ oder aber mit Piano wie in „Remembering Willie“. Vielleicht sollen die Klänge auch stilechter klingen. Mir gefällt die Musik von John Williams für LINCOLN wirklich sehr gut. Der Soundtrack ist bei Sony Classical erschienen.