Bei der Pressevorführung vor mehreren Tagen habe ich mir über weite Strecken des Films die Ohren zugehalten. Entweder war die Tonspur nicht richtig eingestellt, oder es ist tatsächlich so, dass man mit den Bässen meinen Körper zum Vibrieren bringen wollte. Das lag dann am Sounddesign und auch an der Musik von Hans Zimmer. Ich hab seinen Stil mehr als einmal kritisiert. Ich finde seine alten Scores aus den 1980er Jahren viel besser. Jetzt klingt alles mehr oder weniger gleich. MAN OF STEEL ist da schon eine Ausnahme, aber kein positives Beispiel.
Musik von Hans Zimmer bzw. seinem Komponistenpool hört man so in ziemlich jedem Blockbuster‑Comicfilm. Dadurch klingt auch vieles mehr oder weniger gleich. Für MAN OF STEEL gibt es keine heroische Musik im Stil von John Wililams für den Film von Richard Donner aus dem Jahr 1978. Hans Zimmer hat eher etwas im Stil von Sound Design geschaffen. Das fügt sich zwar sehr gut in das tatsächliche Sounddesign des Films ein, aber losgelöst nimmt man auch hier den ausgeprägter Hang zu Dynamik und Schlagzeug war. Ich find' es gut, dass Hans Zimmer nicht versucht John Williams Musik für SUPERMAN nachzuahmen. Andererseits ist Zimmers Soundtrack für MAN OF STEEL für mich manchmal nur laute Geräuschkulisse.
Water Tower Music hat den Soundtrack veröffentlicht. Einmal als Deluxe-Fassung mit fast 2 h Musik. Die abgespeckte, normale Version ist eine halbe Stunde kürzer ausgefallen.