Filmkritik
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Vor einer Woche startete bei uns WIE AUSGEWECHSELT. Die Filmkomödie von David Dobkin gehört zu den Körpertauschfilmen. Ein braver Familienvater und sein bester Kumpel, natürlich ein Single wachen nach einer durchzechten Nacht im Körper des Anderen auf. Solche Filme können ganz lustig sein, wie zum Beispiel: EIN GANZ VERRÜCKTER FREITAG von 1976 (Teenie Tochter und Mutter tauschen den Körper), ICH BIN DU von 1988 (Vater und Sohn). Am besten gefällt mir aber BIG, auch von 1988. Über Nacht wird der 12 Jahre alte Josh erwachsen. Tom Hanks spielte den erwachsenen, aber immer noch kindlichen Josh.
Es gibt sicher noch andere, gute Filme, die ich vergessen habe. WIE AUSGEWECHSELT setzt aber eher auf Scherze, die auf HANGOVER oder schon Farrely Brüder Niveau liegen. Das passt vielleicht der gewünschten Zielgruppe, den Mitzwanzigern ganz gut, aber ist leider nur bedingt witzig. Jason Bateman spielt übrigens den braven Familienvater, Ryan Reynolds seinen besten Kumpel. Bateman und Reynolds haben meiner Meinung nach aber einen besseren Film verdient.
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Am Donnerstag kam WIE BEIM ERSTEN MAL in unsere Kinos, eine romantische Filmkomödie für die Älteren.
Kay und Arnold Soames sind seit 30 Jahren miteinander verheiratet. Alles ist Routine geworden. Schon lange schlafen sie in getrennten Zimmern und haben seit Jahren keinen Sex mehr gehabt. Kay hält es nicht mehr aus und bucht eine Woche Paartherapie bei einem bekannten Eheberater in Hope Springs.
Das in Kürze der Inhalt von WIE BEIM ERSTEN MAL. Im Original heißt der Film HOPE SPRINGS.
Das Ehepaar Soames wird von Meryl Streep und Tommy Lee Jones gespielt, der Ehetherapeut von Steve Carell. Regisseur des Films ist David Frankel. Es ist, zumindest für mich, richtig toll anzuschauen, wie Meryll Streep und Tommy Lee Jones das jahrzehnte alte Ehepaar spielen. Richtig witzig wird es, wenn sie auf Anraten des Eheberaters eine Sexphantasie in einem Kino ausspielen wollen. Da klappt so manches nicht und wirkt tolpatschig, immerhin ist man nicht mehr so jung.
WIE BEIM ERSTEN MAL ist eine Komödie mit ernsthaften Hintergrund. Eine Tragikomödie im eigentlichen Sinn ist der Film nicht.
Ich glaube bei sehr vielen Paaren ist nach 30 Jahren die Luft raus. Wie entzündet man wieder die Liebe, die man am Anfang mal für einander empfunden hat, auch die körperliche?
Das der Film so gut funktioniert, hat Regisseur David Frankel seinen wirklich exzellenten Hauptdarstellern Meryll Streep und Tommy Lee Jones zu verdanken. Ich fand Meryll Streep in WIE BEIM ERSTEN MAL übrigens viel überzeugender als in ihrer Rolle als Maggie Thatcher. Tommy Lee Jones überzeugt schon durch seine Mimik in seinem zerfurchten Gesicht.
Zielgruppe von WIE BEIM ERSTEN MAL sind zwar eindeutig die Älteren, aber auch Menschen ab 30 sollten sich den Film anschauen. Vielleicht erkennt der eine oder andere ja seine Eltern wieder. Wer weiß!