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Whistleblower Daniel Ellsberg spielt 1971 der New York Times und später auch anderen Zeitungen brisante Studien über den Vietnamkrieg zu.
Die New York Times darf unter richterlicher Anordnung die „Pentagon Papers“ nicht veröffentlichen. Bei der Washington Post muss die Herausgeberin Katharine Graham entscheiden, ob ihre Zeitung die Papiere veröffentlichen soll oder nicht.
Leider gehört DIE VERLEGERIN nicht zu den besten Filmen von Steven Spielberg. Ich hatte den Eindruck, dass er mit der Machart seines Film in den 1970er / 80er Jahren stehen geblieben ist. Sprich: DIE VERLEGERIN wirkt auf mich über sehr lange Strecken wie ein Film für 14 jährige.
Wie bei DIE DUNKELSTE STUNDE gibt es auch bei DIE VERLEGERIN, die „lustigen“ Momente, die völlig fehl am Platz sind, aber wahrscheinlich gehört das wohl dazu um ein jüngeres Publikum bei der Stange zu halten.
Katharine Graham wird im Film als Dame der Gesellschaft dargestellt. Die Veröffentlichung der Pentagon Papiere sind ihre erste, wichtige Entscheidung, zögerlich stimmt sie dann zu und wandelt sich vom „Heimchen“ zu einer echten Verlegerin. Katharine Graham wird von Meryl Streep gespielt.
In Steven Spielbergs DIE VERLEGERIN geht es aber nur vordergründig um Pressefreiheit, ein sehr wichtiges Thema in Zeiten von Leuten wie Trump und vielen Anderen. Leider ist die Umsetzung ein ganz großes Problem, denn der Film ist weder ein spannendes Stück Zeitgeschichte noch eine richtige Auseinandersetzung mit diesem Thema.
Übrigens, vor dem Abspann wird in DIE VERLEGERIN auf den Watergate‑Skandal unter Präsident Nixon eingegangen. Charles Bernstein und Bob Woodward, beides Journalisten bei der Washington Post wurden dadurch weltweit berühmt.
Dazu gibt es auch, im Gegensatz zu DIE VERLEGERIN richtig spannenden Filme und Serien wie DIE UNBESTECHLICHEN aus dem Jahr 1976 mit Robert Redord und Dustin Hoffman in den Hauptrolle oder die Miniserie WASHINGTON – HINTER VERSCHLOSSENEN TÜREN von 1977.
Mir hat John Williams' Score sehr gut gefallen. Das ist weder eine Musik, die ständig zu hören noch dominant ist. Steven Spielberg setzt sie wohl dosiert ein.
Über seine Musik hat John Williams gesagt, dass er noch nie in einem Nachrichtenbüro war, nie das Klappern der vielen Schreibmaschinen gehört hat. Es muss damals sehr laut gewesen sein.
Der Score von John Williams ist im Film aber nie laut zu hören. Wer genau hinhört, kann vielleicht auch das Klappern von Schreibmaschinen erahnen. Die Musik ist sehr dramatisch, geht ein bisschen in Richtung Thriller, der Film ist leider beides nicht!
Seltsamerweise musste ich bei manchen Teilen von Williams VERLEGERIN Musik auch an seinen Score für den WEIßEN HAI denken und zwar die eher lockere, heitere Melodie wenn man mit dem Boot in See sticht um den Hai zu jagen.
DIE VERLEGERIN ist die 28. Zusammenarbeit von John Williams und Steven Spielberg. Die 29. wäre vielleicht READY PLAYER ONE geworden, aber aus Zeitgründen hat dann Alan Silvestri den Job als Komponist übernommen.