Ich war wirklich gespannt, denn eigentlich sind deutsche Kinderfilme richtig gut. KÖNIGIN VON NIENDORF war zwar ein Film mit kleinem Budget, aber toll, wirklich toll. Schade, dass der Film untergegangen ist. Das hatte er wirklich nicht verdient. DIE KLEINE HEXE war perfekt in jeder Hinsicht.
Leider ist das bei LILIANE SUSEWIND überhaupt nicht der Fall. Hier stimmt einfach vieles nicht. Die Geschichte wirkt zusammengeschustert, Figuren stereotyp und eindimensional. Bilder aus dem Rechner sehen zudem überhaupt nicht echt aus. Zwei Fäkal- und eine Rotzszene zeugen auch nicht gerade von einem hohen Niveau.
Ich habe den Eindruck, dass der Regisseur und seine Drehbuchschreiber weder ihre Darsteller noch das Zielpublikum, Kinder ernst genommen haben.
LILIANE SUSEWIND ist im Gegensatz zu KÖNIGIN VON NIENDORF und DIE KLEINE HEXE ein neuer Tiefpunkt was deutsche Kinderfilme angeht.

Offizielle Filmkomponisten sind Riad Abdel‑Nabi und Tilman Sillescu. Allerdings zeigt sich dann bei der Soundtrackveröffentlichung zum Film, dass noch andere Komponisten am Score gearbeitet haben, was ja nichts Schlimmes bedeuten muss. Eigentlich fand ich die Musik passend, aber einen schlechten Film kann man weder durch gute Musik noch durch viel Musik retten.
Bei uns ist es üblich bei der Synchronisation, vor allem von Animationsfilmen, nicht auf Stimmtalent zu setzen, sondern auf Youtube‑Bekanntheitsgrad. Man ist sogar ziemlich stolz darauf, das ist auch bei LILIANE SUSEWIND der Fall.
Ein paar Lieder werden von einem Mädchen gesungen, daß hier bei uns ein Youtube‑Star ist. Das mag dafür sorgen, daß ihre jungen Fans ins Kino gehen und sich den Soundtrack kaufen werden.
Youtube‑Bekanntheitsgrad sollte aber kein Grund sein, daß jemand eine Rolle in einem Film bekommt oder Lieder für den Soundtrack singen darf.